Liebe Eltern, liebe Lehrer, liebe Schülerinnen und Schüler,
Schule funktioniert wie ein mechanisches Uhrwerk:
Das 1. Zahnrad ist das Schulleitungsteam. Es ist bemüht Ideen zu entwickeln und zu planen, aber wirklich arbeitsfähig ist es alleine nicht.
Daher gibt es ein 2. Zahnrad – die Lehrkräfte. Sie sind hoch motiviert und engagiert, aber auch diese 2 zusammen bewirken nichts.
Sie brauchen Zahnrad Nr. 3 – die Schülerinnen und Schüler, die lernen möchten, Fragen stellen und neugierig sind.
Jetzt funktioniert das kleine Uhrwerk.
Aber wie so oft gibt es Dinge in einfacher oder sehr komplexer Ausprägung.
Es gibt noch ein 4. Zahnrad – die Elternschaft, die nur das Beste für die Kinder möchte und die die Lehrkräfte und Schulleitung beobachtet.
Natürlich legen wir alle Wert darauf, dass unser kleines Uhrwerk auch gut und präzise funktioniert.
Dafür gibt es die manchmal so unscheinbar wirkenden Stellschrauben – die Damen aus dem Sekretariat, der Hausmeister, die Betreuungskräfte am Nachmittag und „das Ohr der Schule“ unsre Sozialpädagogin.
Und zu guter Letzt haben wir auch eine Stellschraube für die Feinjustierung – den Schulleiter. Er sorgt dafür, dass alle Rädchen perfekt zusammenarbeiten und dabei noch diverse Vorschriften eingehalten werden.
Jetzt haben wir das Uhrwerk Emil-von-Behring-Schule.
Seit 8 Jahren bin ich nun Teil dieses Uhrwerk. In all dieser Zeit ist dieses kleine feine Zusammenspiel unterschiedlichster Rädchen nie stehengeblieben. Es tickte weiter als Herr Range in den wohlverdienten Ruhestand ging, es geriet nicht aus dem Takt, als die Feinjustierung immer nur zeitlich begrenzt und immer wieder anders besetzt wurde, es arbeitet weiter während ihr, liebe Schülerinnen und Schüler von der Schule geht und neue kleine Kinder hier beginnen.
Dieser feine Mechanismus hat Projekte geschaffen:
z.B. die Oper Dido und Äneas, das Babyprojekt, die Schulsanitäter, Schuby und andere Klassenfahrten, die England-Sprachreise, das Abschluß-Musical, Bläser- und Sportklassen, Ruderer, Fußballmannschaften, Weihnachtsmarktstände und Weihnachtsfeiern, die Schülerfirma und dabei ist es nun schon mehr als 60 Jahre alt !!
Trotz seines Alters entwickelt es sich weiter, hat neue Ideen und renoviert bzw. saniert ab und an sein Gehäuse: neue Klassenräume mit modernen Tafeln, Umbau des ehemaligen Turnergartens zur Mediathek, die Außenflächen.
Aber wieso funktioniert diese Uhrwerk so beinahe reibungslos ?
Es funktioniert nur, weil diese Schule ein wirklich hoch engagiertes Schulleitungsteam hat, weil sie über Lehrkräfte verfügt, die nicht nur von 8 Uhr bis 14 Uhr Unterricht machen, sondern ihre Freizeit auch damit verbringen, ihre jeweils ganz persönlichen besonderen Fähigkeiten mit in das Uhrwerk einfließen zu lassen.
Es funktioniert zudem, weil die EvB eine interessierte Elternschaft hat von der Grundschule bis hoch zu den Abschlußklassen und es funktioniert auch wegen euch, liebe Schülerinnen und Schüler.
Meine Zeit in diesem Uhrwerk ist nun leider abgelaufen.
Deshalb möchte ich mich bei Ihnen bedanken:
Bei den Eltern für das mir entgegengebrachte Vertrauen.
Bei dem Schulleiter und seinem Team, die Elternarbeit ganz toll fördern und auch fordern, was keine Selbstverständlichkeit ist.
Bei den Lehrkräften, die mir Einblicke in ihre Welt und in die Welt der Schule gestattet haben, mit sehr viel Humor und Geduld und immer für Gespräche zur Verfügung standen.
Und zuletzt auch bei diesem Jahrgang von Schülerinnen und Schülern und ganz besonders bei der 10c – das, was ihr mir gezeigt habt besonders in der Zeit seit Februar, sagt mir, dass wir Erwachsenen Jugend nicht so abwertend beurteilen dürfen, wie es immer wieder passiert mit dem Spruch „Ach, die Jugend von heute...“ - ihr, dieser Jahrgang hat es verdient als „zauberhaft“ bezeichnet zu werden.
Meine abschließende Bitte an Sie alle:
Lassen Sie das Uhrwerk Emil-von-Behring-Schule so weiter ticken.
Danke schön.